Schlaglichter

 

Liebe Freundinnen und Freunde,

Bernd Tünker Landesgeschäftsführer AWO MV Bernd Tünker Landesgeschäftsführer AWO MV

Der parlamentarische Untersuchungsausschuss zum Finanzgebaren der Wohlfahrtsverbände schlägt weiter Wellen. Einige, allen voran die AfD, werden nicht müde, zu behaupten, es handle sich um einen Untersuchungsausschuss der allein die Vorkommnisse bei der AWO aufklären soll. Die AfD hat nun noch einen draufgesetzt und fordert die Bürgerinnen und Bürger auf, sich „an der Aufklärungsarbeit zu den Vorgängen bei der Arbeiterwohlfahrt zu beteiligen.“

Einen gesamten Verband der Zivilgesellschaft mit tausenden Mitarbeitern und Mitgliedern unter Betrugsund Korruptionsverdacht zu stellen und dann die Menschen im Land aufzufordern, diesem Verdacht selbst nachzugehen, stellt eine „neue“ Qualität in der öffentlichen Auseinandersetzung dar. Damit geht die AfD den nächsten Schritt in ihrem „antidemokratischen Projekt“.

Als einer von fünf Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrt hat die AWO eine gesetzlich legitimierte Funktion im Sozialsystem dieses Landes. Die Strategie der AfD ist es, das Vertrauen in die demokratischen Institutionen zu erschüttern. Je weniger die Demokratie zu funktionieren scheint, umso plausibler sind ihre autoritären „Alternativen“.

Mit dieser Strategie würdigt sie die demokratischen Parteien herab, verleumdet sie die demokratische Presse, wütet gegen alle, die sich für eine soziale, offene, tolerante Gesellschaft engagieren. Die AWO passt perfekt in diese Strategie. Wir haben nicht gezögert, gegen ihr autoritäres Weltbild Position zu beziehen. Wir verkörpern einen Teil dieser Demokratie. Daran ändern auch diejenigen nichts, die ihre Funktion bei der AWO offenbar zu ihrem eigenen Vorteil missbraucht haben. Wir sagen nicht, dass wir keine Probleme haben. Aber, wir arbeiten daran. Nachdem die Vorwürfe in Waren und anderenorts bekannt geworden sind, haben wir ein ganzes Paket von Maßnahmen auf den Weg gebracht.

Wenn es Anhaltspunkte für die Verdächtigungen gäbe, die von der AfD gestreut werden, gibt es in demokratischen Gesellschaften Institutionen, die dem nachgehen, prüfen und ermitteln. Die AfD aber wendet sich direkt an die Bürger und ruft dazu auf, den demokratischen Institutionen zu misstrauen.

Der Angriff auf die AWO ist ein deutlicher Hinweis für die gesamte Zivilgesellschaft. Es wird weitere Versuche geben, Bürger gegen das „Establishment“ zu mobilisieren. Das autoritäre Projekt nimmt Fahrt auf.

Soviel von mir für heute.

Euer Bernd Tünker

AWO Zusammenhalt mit Herz