„Gewalt hinterlässt Spuren“

Eine Ausstellung gegen Gewalt gegen Kinder
Zu sehen im AWO-Familien-, Freizeit- und Lernberatungszentrum Güstrow

Kinder sind unsere Zukunft … und wer schlägt schon seine Zukunft? Wir! In Deutschland gab es im zurückliegenden Jahr 59.900 Fälle von Kindeswohlgefährdung in Form von physischer, psychischer Gewalt und Vernachlässigung. Dabei wissen wir, dass Gewalt nur Gegengewalt erzeugt, dass Gewalt und Demütigung Menschen klein macht, am Wachsen und Entwickeln hindert und Kinder bricht.
Wie schön ist es dagegen, Kinder frei und entspannt aufwachsen zu sehen, mit ihnen gemeinsam ihr Heranwachsen zu fördern und zu selbstbewussten und selbstsicheren Menschen werden zu lassen. Kinder sind neugierig, wissbegierig, sozial und auch bereit Verantwortung zu übernehmen und müssen nicht in eine Form gepresst werden. Sie brauchen dazu uns als wohlwollende Begleiter, sie orientieren sich mit ihrem Tun an der Erwachsenenwelt und lernen das meiste aus ihren Vorbildern. Sie suchen nach dem Rahmen in dem sie sich entwickeln können. An uns Erwachsenen ist es, ihnen ein solcher liebevoller, anleitender Begleiter zu sein und den Rahmen klar und selbstverständlich ohne Druck zu zeigen.
Es gibt in unserem Sprachgebrauch so allgemeine „Erziehungssprüche“ wie

- Ein Klaps auf dem Po hat noch niemanden ….
- Aus Dir wird….
- Ich zähl bis drei, dann ….

Jeder von uns kennt diese Sprüche, vielleicht auch, aus dem eigenen Erleben.
Aber wie wäre es mit einem neuen Ausgang?

- Ein Klaps auf dem Po hat noch niemanden …. was genützt.
- Aus Dir wird ...alles, was Du willst.
- Ich zähl bis drei, dann ...bekommst Du ne Umarmung.
   oder
- Solange Du die Füße unter meinen Tisch stellst, fühle Dich zu Hause.

Der internationale Tag der gewaltfreien Erziehung am 30.04. wurde 2004 durch den Kinderschutzbund in Deutschland ins Leben gerufen. 4 Jahre nachdem das Recht auf gewaltfreie Erziehung im Bürgerlichen Gesetzbuch verankert wurde. Seit 2000 haben Kinder nach § 1631 Abs. 2 BGB „ein Recht auf Pflege und Erziehung unter Ausschluss von Gewalt, körperlichen Bestrafungen, seelischen Verletzungen und anderen entwürdigenden Maßnahmen“. Mit der Ausstellung „Gewalt hinterlässt Spuren“, bereitgestellt von der Unicef Köln, wollen die Mitarbeiterinnen der AWO-Familien-, Freizeit- und Lernberatungszentrums auf dieses wichtige Recht aufmerksam machen. Denn unsere Kinder sind es wert, ernst genommen zu werden und geschützt und geborgen aufzuwachsen. Die Ausstellung ist noch bis zum 10.5.2023 im Foyer des Hauses am Platz der Freundschaft 3 in Güstrow zu sehen.

Inken Balla
Leiterin AWO-Familien-, Freizeit- und Lernberatungszentrum Güstrow

Ein Beitrag des AWO Kreisverbands Güstrow e.V.

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