AW Kur und Erholung Haus am Meer in Zingst

Gemeinsamer Aktionstag der Eltern-Kind-Kliniken

Seit Juni 2020  sind die Mütter- / Mutter-/Vater-Kind-Kliniken in Mecklenburg-Vorpommern  wieder geöffnet – nach Wochen der Schließung in der Corona-Pandemie

Ohne den im März beschlossenen Rettungsschirm hätten viele vom Müttergenesungswerk anerkannten Mütterkliniken und Mutter-Kind-/ Vater-Kind-Kliniken nicht überlebt.

Der Rettungsschirm ist jedoch zum 30.9.2020 ausgelaufen.

Durch vor Ort geltende Abstands- und Hygieneauflagen und daraus entstandene erweiterte Hygienekonzepte sind die Kliniken in ihrem Betrieb stark eingeschränkt und mit drastischen Mehrausgaben konfrontiert. Zugleich entstehen bedeutende Mindereinnahmen:

Die gemeinnützigen Kliniken für Mütter und Väter verzeichnen im Vergleich zum Vorjahr (Zeitraum Januar bis Oktober) einen Einnahmerückgang um 30% bis 50%. Für eine Klinik mit 100 Betten (35 Betten für Mütter und 65 Betten für Kinder) entstehen Einbußen von  rund 200.000 € bis 500.000 € (je nach baulichen Gegebenheiten und Hygieneauflagen) – nach Erhalt der Zahlung aus dem ersten Rettungsschirm.

Nun spitzt sich die Corona-Pandemie erneut und dramatisch schneller zu und erwarteten finanziellen Auswirkungen zeichnen sich jetzt bereits ab. Dazu verdeutlicht Elisabeth Grochtmann, Leiterin der Mutter-Kind-Kurklinik Stella Maris in Kühlungsborn:

Eine erneute Corona-bedingte Schließung wird die Klinik finanziell nicht überstehen.

Die momentane Lage der Klinik ist schwierig, weil wir durch die Einhaltung der Hygiene-regelungen erhöhte Aufwendungen haben. Der Rettungsschirm der Bundesregierung deckte 60 Prozent unserer Kosten, wenn Patientinnen frühzeitig abreisten oder kurzfristig absagten, außerdem einen Großteil der Kosten während der neunwöchigen Schließung.

Seit Oktober muss die Klinik in solchen Fällen den gesamten finanziellen Verlust tragen - das ist eine belastende Situation. Aktuell ist das Gesundheitsministerium nämlich der Meinung, dass die Kurkliniken keine Unterstützung in Form eines Rettungsschirms mehr bräuchten, weil sie sich wieder im Regelbetrieb befinden. Davon sind wir jedoch in der Praxis weit entfernt und stimmen der der Politik nicht zu.“

Genauso sehen es die Leiterinnen der insgesamt sieben Kliniken der Caritas, AWO Rostock, AWO SANO, AW Dortmund und ASB in Mecklenburg-Vorpommern: Sie brauchen im Interesse der Familien in dieser Pandemie eine sehr schnelle Unterstützung. Darum unterstützen sie die ausdrücklich die Forderung des Müttergenesungswerkes:

Das Müttergenesungswerk fordert, dass die in § 111d Absatz 8 SGB V getroffene Regelung umgesetzt und die Frist für die Ausgleichszahlungen rückwirkend, vom 30.9.2020 um sechs Monate auf den 31.3.2021 verlängert wird.

Die Mutter-/Vater-Kind-Kliniken sind unverzichtbar für Familien, deren Lebenskräfte erschöpft sind und die gerade in der momentanen Situation grundlegend auf medizinische Vorsorge- oder Rehabilitation angewiesen sind. Dieses elementare Gesundheitsangebot für Mütter, Väter, Kinder und pflegende Angehörige ist in seinem Fortbestand unmittelbar bedroht.

Gemeinsame Presseerklärung der gemeinnützigen Mutter-Vater-Kind-Kliniken in MV
Elisabeth Grochtmann, Caritas Kurklinik Stella Maris in Kühlungsborn
Viola Sörgel, AWO  Mutter-Kind-Klinik "Godetiet" in Kühlungsborn
Martina Scheler, ASB Mutter-Kind-Therapiezentrum in Graal-Müritz
Claudia Baude, AWO SANO Mutter/Vater-Kind-Klinik Rerik / Baabe / Kühlungsborn
Jette Jax, AW Kur  und Erholung Haus am Meer  in Zingst

 

AWO Mutter-Kind-Klinik Godetiet in Kühlungsborn

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