Aktive Hilfe – gegen Armut!

Rudolf Borchert, Landesvorsitzender AWO MV

Liebe Freundinnen und Freunde der AWO,
liebe Leserinnen, liebe Leser,

Rudolf Borchert, Landesvorsitzender AWO MVRudolf Borchert, Landesvorsitzender AWO MV

vor fast zwei Jahren, am 17.9.2016 haben wir als AWO-Landesverband den Forschungsbericht „Aspekte der Armut in Mecklenburg-Vorpommern“ veröffentlicht. Seitdem gab es zahlreiche Aktivitäten zu diesem Thema. Insbesondere die Fotoausstellung „Gesichter der Armut“ als Begleitprojekt des Forschungsberichts fand bundesweit großes Interesse und bekam viel Lob und Anerkennung.

Armut bleibt auch zukünftig für uns ein sozialpolitisches Schwerpunktthema. Dazu gehört, dass wir als AWO vor Ort handeln und uns vor allem um die Menschen kümmern, bei denen die Not am größten ist. Konkret helfen wir u.a. mit Kleiderkammern, Möbelbörsen, Tafeln, allgemeiner Sozialberatung, Schuldnerberatung und in der Flüchtlingshilfe. Stellvertretend für viele Helfer vor Ort stellen wir in dieser AWO … Info: einige Hilfsprojekte vor. Ich möchte mich ausdrücklich bei allen Akteuren und Verbänden bedanken, die sich aktiv in den Kampf gegen Armut einbringen.

Was leistet in diesem Zusammenhang unsere Landesregierung? Im Koalitionsvertrag fehlen Aussagen wie SPD/CDU die Armut und soziale Ausgrenzung in unserem Land bekämpfen wollen fast völlig. Ein Anfang wäre eine kontinuierliche Sozialberichtserstattung. Die fehlt in MV, im Unterschied zu den meisten anderen Bundesländern, obwohl in unserem Land besonders viele Menschen von Armut  betroffen sind. In einer Expertise für den AWO-Landesverband hatte Prof. Dr. Ernst-Ulrich Huster von der Uni Gießen die Ländersozialberichte in Deutschland untersucht und daraus auch Empfehlungen für MV abgeleitet. Ohne einen zusammenhängenden Gesamtbericht mit aktuellen Detailanalysen fehle die Grundlage für eine verantwortungsvolle Politik im Umgang mit Armut und sozialer Ungleichheit.

Mit dem Positionspapier „Selber schuld“ hat der AWO Bundesverband eine Analyse von strukturellen und institutionellen Armutsursachen veröffentlicht. Armut, heißt es da, muss als gesamtgesellschaftliches Problem betrachtet werden und nicht in erster Linie als ein individuelles Verschulden. Hartmut Storrer, Leiter des Referats Soziale Dienste der Caritas MV, geht in seinem Gastbeitrag auch auf dieses Thema ein. Vielen Dank dafür.

Ein wichtiger Baustein der AWO in MV für Menschen in Not ist die AWO-Stiftung Horizonte. Allein durch die Schweriner Jazznacht sind in diesem Jahr gut 3.300 Euro für die Stiftung zusammengekommen. Ich möchte mich hiermit ausdrücklich bei der Organisatorin der Jazznacht, Marianne Wöhrle-Braun, dem Stiftungsvorsitzenden Uwe Kunik und seinen Mitstreitern bedanken, die sich aktiv an der Organisation der diesjährigen Jazznacht beteiligt haben.

Allen Lesern der AWO … Info: wünsche ich einen schönen Sommer und einen erhol-samen Urlaub.

Euer Rudolf Borchert