Haupt- und Ehrenamt als gleichberechtigter Partner

Liebe Freundinnen und Freunde,

Hannelore Kohl Vorsitzende der Ehrenamtsstiftung M-V, Stiftung für Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement in
Mecklenburg-VorpommernHannelore Kohl Vorsitzende der Ehrenamtsstiftung M-V, Stiftung für Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement in Mecklenburg-Vorpommern

als Vorstandsvorsitzende der Ehrenamtsstiftung in Mecklenburg-Vorpommern spreche ich fast täglich mit ehrenamtlich und bürgerschaftlich Engagierten im Land. Der Erfahrungs- und Informationsaustausch sowie die Vernetzung mit Ehren- aber auch Hauptamtlichen sind mir persönlich sehr wichtig, da ich so ein Gefühl für die aktuellen Nöte und Bedürfnisse der freiwillig Tätigen bekomme.

Neben dem in der Öffentlichkeit zunächst vorrangig wahrgenommenen Stiftungszweck der finanziellen Förderung von gemeinnützigen Projekten sollen und wollen wir das Ehrenamt auch auf ideeller Ebene stärken. Dazu gehören die Information, Beratung und Öffentlichkeitsarbeit, die Weiterbildung von Ehrenamtlichen und nicht zuletzt die Entwicklung von Formaten zur Anerkennung und Würdigung.

Soziale Projekte, die Begegnungsräume für junge und ältere Menschen schaffen oder Kindern Entfaltungsmöglichkeiten bieten, bewegen mich sehr. Die schät- zungsweise drei Millionen Menschen, die sich bundesweit ehrenamtlich in Initiativen, Hilfswerken und Selbsthilfegruppen, aber auch Vereinen und Verbänden für Andere engagieren, verdienen ebenso wie die hauptamtlich in der Wohlfahrtspflege Beschäftigten Wertschätzung und Würdigung.

Eine produktive Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamt erfordert, sich immer als gleichberechtigte Partner anzuerkennen und regelmäßigen Austausch und gegenseitiges Verständnis zu fördern.

Als eine Säule des Sozialstaates haben die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege, darunter auch die Arbeiterwohlfahrt, eine zentrale Rolle in der Gestaltung, Förderung und Würdigung dieser Zusammenarbeit. Ich bin der festen Überzeugung, dass menschliches Zusammenleben gut gelingen kann, wenn nicht jeder nur egoistisch die eigenen Interessen verfolgt, sondern sich als Teil einer Gemeinschaft begreift und Grundwerte wie Hilfsbereitschaft und Solidarität zur eigenen Handlungsmaxime erklärt.

Gerade gemeinsames Handeln zur Verfolgung und Verwirklichung gemeinschaftlicher Ziele stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt und erfüllt Städte und Dörfer mit Leben.

Ehrenamtliches Engagement bietet uns die Möglichkeit, mit Menschen aus verschiedenen Generationen, Einkommensschichten und Kulturräumen zusammenzukommen und die Gesellschaft mitzugestalten. Gerade gemeinsames Handeln zur Verfolgung und Verwirklichung gemeinschaftlicher Ziele stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt und erfüllt Städte und Dörfer mit Leben.

Eine gezielte finanzielle Förderung und ideelle Unterstützung von sozialen, kulturellen und bildungspolitischen Projekten in den ländlichen Räumen sind von großer Bedeutung, um den Folgen des Bevölkerungsrückgangs und der mangelhaften Infrastruktur entgegenzuwirken. Durch gelebten Gemeinschaftssinn können wir zu einer offenen, inklusiven und sozial gerechten Gesellschaft sowohl auf dem Land als auch in der Stadt beitragen.

Hannelore Kohl