Es geht uns nicht nur um eine quantitative, sondern auch um die qualitative Umsetzung der Kindertagesbetreuung.
Es geht uns nicht nur um eine quantitative, sondern auch um die qualitative Umsetzung der Kindertagesbetreuung.

Beitragsfreiheit versus Kita-Qualität

 
Peggy Lehm
Peggy Lehm

In den vergangenen Jahren ist im Bereich der frühkindlichen Förderung viel passiert. Dennoch: Eine hochwertige Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern ist von bundesweitem Interesse und darf nicht allein den Ländern und der kommunalen Finanzlage überlassen bleiben, fordert die AWO. „Wir brauchen ein Bundesqualitätsgesetz, in dem die Standards für die Kindertagesbetreuung länderübergreifend und verbindlich festgeschrieben werden“, so der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler.

Die AWO MV begrüßt die Forderung nach der Beitragsfreiheit in den Kitas. Damit aber jedes Kind von Geburt an Bildungsund Entwicklungschancen erhalten kann, ist der Schwerpunkt im Interesse der Kinder auf die Qualität der Kindertagesbetreuung zu legen.

Gerade im ländlichen Raum stellt die Kindertagesförderung eine besondere Herausforderung dar, sagt Marina Moths von der AWO Sozialdienste Uecker-Randow gGmbH.

„Ein wesentlicher Schwerpunkt ist für uns die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unter Beachtung der Chancengleichheit für alle Kinder auch im ländlichen Raum flächendeckend anzubieten und zu sichern. Dabei geht es uns nicht nur um eine quantitative, sondern auch qualitative Umsetzung der Kindertagesbetreuung.“

Maßstab der personellen Mindestausstattung ist das Wohl der Kinder, das über eine bloße Beaufsichtigung hinaus eine Betreuung im Sinne einer Entwicklungsförderung verlangt. Es müssen so viele geeignete Kräfte vorhanden und einsetzbar sein, dass personelle Belastungen vermieden werden sowie Krankheits- und Urlaubsvertretungen sichergestellt sind.

Die Personalkalkulation der Kita- Träger richtet sich nach den Satzungen der örtlichen Träger der öffentlichen Jugendhilfe, die viel zu niedrige Personalschlüssel enthalten. Deshalb klagen Kita- Träger gegen Kita-Satzungen. Zwei Verhandlungsversuche über insgesamt 3,5 Jahre für einen Landesrahmenvertrag Kita M-V sind gescheitert. Ein Schlichtungsvorschlag liegt auch noch nicht vor.

Peggy Lehm