Verteilungsgerechtigkeit schaffen!

 

Vor der Bundestagswahl sind nicht nur die Parteien im Wahlkampf. Auch die Sozialverbände machen mobil. Mit eigenen Kampagnen wollen sie ihre Anliegen in die Politik einbringen. Der AWO Bundesverband hat dazu „Wahlprüfsteine“ an die Parteien geschickt, einen „Wahlcountdown“ ins Leben gerufen und seine Positionen und Forderungen zur Bundestagswahl veröffentlicht. * Wir stellen einige vor und schauen, wie es dazu in MV aussieht.

Armut bedeutet am sozialen Leben nicht teilnehmen zu können, gesellschaftlich ausgegrenzt und isoliert zu sein.

Mehr Verteilungsgerechtigkeit schaffen! Armut und soziale Ausgrenzung müssen in allen Lebenslagen konsequenter bekämpft werden, heißt es in den Positionen der AWO zur Bundestagswahl: Ausbau des Sozialstaates, ausreichend bezahlbarer Wohnraum, eine höhere Besteuerung von Reichtum und Vermögen, um der zunehmenden Spaltung zwischen Arm und Reich etwas entgegenzusetzen – lauten einige der Forderungen. „Im Mittelpunkt der nächsten Legislaturperiode müssen soziale Verbesserungen für die Menschen in Deutschland stehen, damit die zunehmende soziale und politische Spaltung überwunden und der spürbaren Verunsicherung entgegengewirkt werden kann“, das fordert der AWO-Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler von der Politik ein.

Podiumsdiskussion zum ArmutsberichtPodiumsdiskussion

Die AWO Mecklenburg-Vorpommern hat sich die Bekämpfung der Armut auf die Fahnen geschrieben, denn das Land nimmt dabei eine unrühmliche Spitzenposition ein. Besonders davon betroffen: Alleinerziehende, Langzeitarbeitslose und Rentner.

Der vom Landesverband initiierte Forschungsbericht „Aspekte der Armut in Mecklenburg-Vorpommern“ hat für Aufsehen gesorgt. „Für eine erfolgreiche Armutsbekämpfung ist eine kontinuierliche Sozialberichterstattung als solide Wissensbasis unerlässlich“, betont AWO Landesvorsitzender Rudolf Borchert. Konferenzen und Diskussionsrunden begleiteten diesen Armutsbericht und nicht zuletzt erreichten wir mit unserer Wanderausstellung „Gesichter der Armut“ großes öffentliches Interesse – im Land aber auch darüber hinaus.

In den letzten Monaten sind vermehrt Menschen aus anderen Ländern nach Mecklenburg-Vorpommern gekommen. Viele von ihnen sind Gefl üchtete, die ihre Heimat zurückgelassen haben, um Krieg und politischer Verfolgung zu entgehen. Die in unserer Stadt angekommenen Asylsuchenden wurden willkommen geheißen durch ein breites Spektrum von Hilfs-, aber auch einfach nur Teilhabeangeboten der verschiedenen Träger, Institutionen und Einzelpersonen. Die bereits bestehenden Netzwerke und Kooperationen erleichterten den Umgang mit den Herausforderungen. Das Begegnungscafé des Kunsthauses wurde zum Beispiel eineinhalb Jahre lang aktiv unterstützt und begleitet vom AWO Fanprojekt Neustrelitz.

Vorstellung ArmutsberichtVorstellung Armutsbericht

Die AWO MV leistet auch aktive Hilfe gegen Armut, wie etwa mit Tafeln, Kleider- und Möbelbörsen oder Schuldnerberatungen.

Wir berichteten darüber in der vergangenen AWO … Info: Heft 2/2017.