Migration hat viele Gesichter

Migration hat viele Gesichter

Jugendmigrationsdienst AWO Stadtverband NeubrandenburgTilman Herwegs, Gabriele Gröger, Jugendmigrationsdienst AWO Stadtverband Neubrandenburg; Silvio Witt, Oberbürgermeister der Stadt; Dagmar Kaselitz, Integrationsbeauftragte der Landesregierung.

10 große Porträts von Geflüchteten an einem Zaun in Neubrandenburg. Menschen aus Eritrea, aus Syrien aber auch Kriegsflüchtlinge, die nach 1945 in die Stadt kamen oder Arbeiter aus Thüringen, die zu DDR-Zeiten zum wirtschaftlichen Aufbau gebraucht wurden und nicht zuletzt ein Student aus Süddeutschland. Menschen, die aus unterschiedlichsten Gründen in die Stadt kamen und die Stadtgeschichte mitschrieben und weiter mitschreiben. „Wege nach Neubrandenburg“ heißt diese Ausstellung des Jugendmigrationsdienstes des AWO Stadtverbandes. Die Idee dazu ist zum 30jährigen Jubiläum des Reitbahn-Viertels entwickelt worden, sagt Tilman Herweg – Projektleiter Jugendmigrationsdienst im Quartier. „Wir wollten das Thema Migration in den Stadtteil hineintragen und zeigen, dass das schon immer ein Thema für den Stadtteil war.“ Dafür wurden Leute aus dem Quartier angesprochen, die mit ihrem Gesicht auch diesen Stadtteil repräsentieren. Wie etwa Ingrid Braunstein, die als Kind 1945 mit ihrer Familie aus Pommern flüchten musste. „Wir haben damals mit Nichts wieder neu anfangen müssen“, erzählt sie und von den heutigen Flüchtlingen wünscht sie sich, dass sie so schnell wie möglich die deutsche Sprache erlernen, „damit sie eine gute Ausbildung machen können“ und sich auch einbringen.

Bei der Eröffnung der Ausstellung erinnerte der Oberbürgermeister der Stadt, Silvio Witt, an die Stadtgeschichte. An die Geflüchteten nach 1945 oder an die Zugezogenen nach 1952, als Neubrandenburg Bezirkshauptstadt wurde. Ohne sie hätte die Stadt nicht wachsen können. Sicherlich, die Situation von 2015 habe die Stadt vor großen Herausforderungen gestellt. Deshalb sollten wir „fair miteinander umgehen, denn das ist der Schlüssel zur Integration.“