Zusammenleben gestalten!

 

Liebe Freundinnen und Freunde der AWO,
liebe Leserinnen und Leser,

Uwe Kunik LandesvorsitzenderAWO MVUwe Kunik Landesvorsitzender AWO MV

ich kenne das aus meiner beruflichen Praxis als Anwalt: Bei wichtigen Papieren fragen sich viele Mandanten, wo sind da die Fallstricke? Und richtig: Wir „Einheimischen“ haben selbst oft Probleme damit, das „Bürokratendeutsch“ zu verstehen. Wie soll es da erst jemandem gehen, der aus einem anderen Land kommt, aus einer völlig anderen Kultur, in der womöglich vieles noch per Handschlag ausgemacht wird?

Am Anfang ist für Sie in Deutschland vieles ungewohnt und fremd. Damit Sie mit Ihren Fragen nicht allein sind, gibt es Migrationsberatungen. Die AWO-Migrationsberatungsstellen hier im Land bieten für die Geflüchteten und ihre Familien im persönlichen Gespräch fachlichen Rat, unbürokratische Hilfe und Unterstützung an. Der Umgang mit Vertragspapieren, Anträgen und der Schriftverkehr mit dem Jobcenter – das sind die Hauptprobleme, mit denen sich die Betroffenen bei der Migrationsberatung melden.

In dieser Ausgabe haben wir einen Bericht über einen „ganz normalen Tag“ in der Schweriner Beratungsstelle, von engen Terminen, Warteschleifen, müßigen Telefonaten, dem Streit mit Behörden und dem Kampf gegen Vorurteile.

Die Migrationsberatungsstellen der AWO hier im Land sind nicht nur Ansprechpartner, sondern auch Wegweiser, Begleiter und Perspektivgeber. Wie etwa der Jugendmigrationsdienst Rostock/Bad Doberan, der auch für Schulen Unterstützung anbietet, bei Themen etwa wie Demokratie, Respekt und Toleranz.

Der Stadtverband Neubrandenburg stellt in dieser Ausgabe sein Modellprojekt „Jugendmigrationsdienst im Quartier“ vor. Die Angebote des Projektes richten sich an alle Bewohner*innen des Quartiers - unter der Überschrift: Zusammenleben gestalten! Dabei geht es zentral um die Teilhabe junger Menschen mit Migrationshintergrund im Stadtgebiet Nord.

An dieser Stelle möchte ich auch Dagmar Kaselitz für ihren Gastbeitrag danken, die bis zu unserem Redaktionsschluss die Integrationsbeauftragte der Landesregierung war. „Wer Integration fordert, muss Integration befördern!“ Darauf dringt sie in der Migrationsberatung. Denn das könne nur gelingen, „wenn wir verlässliche Strukturen für Information, Beratung und Begegnung haben, in denen Hauptund Ehrenamt abgestimmt wirken.“

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern eine aufschlussreiche Lektüre und Ihnen und Ihren Familien frohe Weihnachten und ein gutes, gesundes neues Jahr.

Mit herzlichen Grüßen

Euer Uwe Kunik