Welche Bilder haben wir im Kopf, wenn wir von „Muslimen“ oder „Christen“ reden? Was ist in dieser Gesell­schaft ei­gent­lich nor­mal? Und was be­deu­tet Tod und Trau­er im Zei­chen des Glaub­ens? Auf diese Fragen möch­te der Frei­willig­en­dienst des Landes­ver­band­es gemein­sam mit jungen Leuten eine Ant­wort fin­den.

„Den Ander­en annehmen, wie er ist“.
Unter diesem Motto werden 87 Frei­willige unter 27 Jahren im April einen drei­täg­ig­en Work­shop durch­führen. Wie sind die größ­ten Re­li­gi­on­en der Welt ent­stan­den? Was haben sie ge­meins­am? Was unter­scheidet sie? Der Frei­willig­en­dien­st der AWO hatte dieses Thema für das Bild­ungs­pro­gramm des FSJ und des BFD schon lange auf der Agenda, sagt Franziska Dombeck. „Wir waren froh, als die jungen Leute von selbst mit diesem Thema auf uns zukamen.“

Gruppe FSJ

Nach einem Ein­führ­ungs­seminar wurde sehr schnell klar, dass die jungen Leute andere Kultu­ren und Glauben­sricht­ung­en kennen­lernen wollten, denn in ihrer Gruppe ist ein Flüchtl­ing aus Afrika und einer aus dem Iran. „Uns geht es vor allen Dingen darum, dass wir Vor­ur­teile, die gerade Jugend­liche ge­gen­über ander­en Re­ligi­onen haben, aus dem Weg schaffen“, betont Franziska Dombeck. In dem Work­shop soll Wissen mit dem prak­tischen Er­leben ver­knüpft werden. Dazu hat man sich vier Haupt­themen ge­setzt:

  • Der Glaube an Gott und die Her­aus­for­der­ung des Atheismus
  • Juden - Christen - Muslime - Die drei „feind­lichen Brüder“ und ihr Ver­hält­nis zu­einander

Den Anderen annehmen,
wie er ist

  • Infor­mations- und Wis­sens­aus­tausch
  • Tod und Trauer im Zeichen des Glaubens und der Rituale

Nach einem Ein­stiegs­vor­tag zur Religion wer­den die Jugend­lich­en am ersten Tag des Work­shops die Synagoge und die Moschee in Schwerin be­such­en. Beim „Islamischen Bund Schwerin e.V.“ war man zu­nächst über­rascht, dass sich Frei­willige über­haupt für dieses Thema in­ter­es­sieren und sie sind „heil­froh“, dass sie Auf­klären kön­nen.

„Tod und Trauer“ am zweiten Tag. Ein schwieriges Thema, gerade bei Jugend­lichen. Ein ganzer Tag – mit vielen Emotionen. Ge­mein­sam mit Kerstin Markert vom Hospiz­ver­ein und einem Ehren­amt­lichen werden die Frei­willigen dafür sen­si­bi­li­siert, was es be­deu­tet andere Menschen beim Sterben zu be­glei­ten.

Am dritten Tag wird sich wieder der Religion ge­widmet. Mit Schwester Margrit vom Orden „Schwester unserer Lieben Frau“ werden sich die Ju­gend­lich­en da­mit aus­ein­ander­setzen, was es heute heißt, den ka­tho­lischen Glauben zu leben.

Der Frei­wil­ligen­dienst der AWO möchte mit diesem Work­shop ein Zeichen gegen Frem­den­feind­lich­keit setzen, sagt Christian Schindel. „Denn je mehr wir von dem Glauben anderer Menschen wissen, desto besser können wir ein­ander ver­stehen.“ Wir wer­den über dieses Pro­jekt be­richten.

Gruppe BFD
Franziska Dombeck,
Mitarbeiterin
AWO Landesverband
Christian Schindel,
Mitarbeiter
AWO Landesverband
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