Jugend­amt die Ver­pfleg­ungs­kos­ten ganz oder teil­weise über­nehmen.

Die Voll­ver­pfleg­ung ist auch päda­go­gisch wert­voll, unter­streicht Anke Hafemann: „In dieser Mahl­zeit­en­situa­tion lernen die Kinder zu wählen, sich selbst zu be­dien­en und ihre Brote allein zu schmieren.“ Ein wich­tiger Schritt hin zur Selbst­st­ändig­keit. Nur bleibt für die Er­zieher­innen auch da noch einiges zu tun, mit Auf- und Ab­räumen oder am Abend noch ein paar Würst­chen warm machen. Diesen Auf­wand er­stat­tet nur leider niemand, bedau­ert die Leiterin.

Das Fach­kraft-Kind-Ver­hält­nis war ja mal bei 1:18. Zur­zeit ist es bei 1:16. Ab dem 1.August soll es dann laut KiföG bei 1:15 liegen. Aus der Sicht von Anke Hafemann ist diese Richt­ung völ­lig richtig: „Aber das kann noch nicht das Ende der Fahnen­stange sein.“ Wenn zum Bei­spiel nur ein Kind eine Sprach­för­der­ung braucht, kann man mit 15 Kindern ein­fach nicht indi­vi­duell ar­beiten.“

Da sei vor­stell­bar, wie­viele Minuten eine Er­zieh­er­in wirk­lich hat, zu­zu­hören.

„Unser Ziel ist es, dass sich die Kinder bei uns in­di­vi­duell ent­wick­eln können.“ Das Kern­thema ist für die Kita-Leiterin

der Personal­schlüs­sel. Da müssen Ur­laub, Weiter­bild­ung, Krank­heit, Nach­be­ar­beit­ungs­zeit usw. ei­ge­rech­net werden.

Ein anderes Bei­spiel: Wenn man mit Gruppen auch mal außer­halb der Kita das Um­feld er­kund­en möchte, muss ein E­rwachs­ener pro 10 Kinder da­bei sein. Das sei dann schon schwer um­setz­bar.

Ein künf­tiges, ein­heit­liches Bundes-Kita­ge­setz wie die AWO es for­dert, wäre da für alle Be­teil­igten hilf­reich, sagt Anke Hafemann. „Der erste Schritt dazu wäre, wenn wir so etwas hier auf Landes­ebene hin­be­kom­men könnten!“ Das gäbe für alle Be­teil­igten Hand­lungs­sich­er­heit.

 

Wir bestimmen,
was auf den Tisch
kommt und die
Kinder entscheiden,
was sie essen.

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