Ein Stück Lebensqualität –
Eisherstellung für Bewohner
mit Schluckbeschwerden
„Eis hilft bei Schluckbe-
schwerden besonders.
Es ist der Reiz der kalten
Temperatur aber es darf
nicht zu weich, nicht zu
flüssig sein.“
Ein Jeder kennt das irgendwie: Man hat sich verschluckt, „etwas in den falschen Hals bekommen“. Das ist zumeist harmlos und nach einem kräftigen Husten wieder vorbei. Richtige Probleme können dabei allerdings Menschen bekommen, denen durch hohes Alter, Krankheit oder Behinderung die Fähigkeit zu schlucken, verloren gegangen ist. Für solche Menschen kann es geradezu gefährlich werden, im Sommer einfach mal ein Eis zu schlecken. Marko Bosse, der Küchenchef des AWO Seniorenhauses Schelfwerder in Schwerin, hat da eine Lösung. Er hat sich auf die Eisherstellung für Bewohner mit Schluckbeschwerden spezialisiert.
„Davon könnte ich süchtig werden“. Mit Genuss löffelt Renate Ebert-Gerloff ihr Boskop-Haselnuss-Eis. Die Bewohnerin des Seniorenhauses in Schelfwerder leidet an Schluckbeschwerden und freut sich, dass sie dieses Eis völlig beschwerdefrei genießen kann. „Es ist angenehm, ein Traum, da musste man aber erst mal drauf kommen.“ Die Idee für das Projekt „Eisherstellung für Bewohner mit Schluckbeschwerden“ ist dem Küchenchef Marko Bosse an einem sommerlichen Nachmittag beim Erdbeerfest gekommen und damit hatte er sein Thema für die Fachwirtausbildung gefunden. Was kann man für Bewohner mit Schluckbeschwerden besonders zeitnah anbieten, ohne den Pflegesatz zu stark zu belasten? Es gibt solch Eis zwar auf dem Markt, „aber warum sollten wir dieses Eis teuer einkaufen, wenn man es besser, frischer und abwechslungsreicher selber herstellen kann und den Bewohnern damit ein Stück Lebensqualität gibt“, so Marko Bosse. „Kann ich noch eine Kugel haben?“, fragt Renate Ebert-Gerloff verschmitzt lachend. Natürlich! „Bei Patienten mit Schluckbeschwerden liegt meist eine Erkrankung zu Grunde“, erklärt die Logopädin Daniela Kirschnowski: wie etwa ein Schlaganfall. Daraus ergäbe sich eine Muskelschwäche, sodass die Kehlkopfklappe sich nicht mehr verschließen könne. Die Folgen wären Gewichtsverlust, Austrocknung und Mangelernährung. „Das Schlimmste was passieren kann, der Patient erstickt oder es folgt eine Lungenentzündung.“ Als Logopädin könne man da mit „kompensatorischen Maßnahmen“, Übungen helfen,