auch was die Wahr­nehm­ung des Es­sens betrifft. „Eis hilft da be­son­ders, es ist der Reiz der kalten Temp­era­tur, aber es darf nicht zu weich, nicht zu flüs­sig sein.“ Mit dem „ge­frästen Eis“, wie es Marko Bosse an­bietet, ge­lingt es dem Patienten, „die Kontrolle im Mund zu be­halten“, so die Logo­pädin.

„Paco-Jet“ heißt die Maschi­ne mit der der Küchen­chef dieses be­sondere Eis her­stel­len kann. Zwar könne man auch mit einem „Zauber­stab“ gutes Eis machen. Aber normales Eis schmilzt sofort an, die Milch wird schleimig, da kann es eben bei den Patient­en zum ge­fähr­lichen „Ver­schlucken“ kom­men. Marko Bosse be­reitet die frischen Zu­taten vor und friert sie ein. „Nach 24 Stunden kann ich das Eis mit der Maschine runter­fräsen und ich habe ein cremiges Eis und auch der Ab­schmelz­grad ist toll.“ Auch mit dem Binde­mittel hat der Koch viel her­um­experi­men­tiert. „Basic Textur“ ist ein natürliches Bindemittel, bestehend aus dem Weißen zwischen der Schale und dem Frucht­fleisch einer Zitrone. „Das ist ge­schmacks­neu­tral und das Eis hat auch noch nach einer halben Stunde den gleichen Schmelz­grad, da kann sich keiner ver­schlucken“, so Marko

Renate Ebert-Gerloff genießt ihr Eis Renate Ebert-Gerloff genießt ihr Eis

Bosse. Der Experimentier­freude sind da keine Grenzen ge­setzt. Man kann frische, saison­be­dingte Zu­taten nehmen und die Patien­ten, die oft auch mangel­er­nährt sind, be­kommen mit diesem Eis auch Vitamine. Nach Ansicht von Marko Bosse, sei man bis­her noch zu wenig auf Patien­ten mit Schluck­be­schwer­den ein­ge­ga­ngen. Er denkt weiter: Immer wieder Kar­toffel­püree? Mit dieser Maschine könne man Reis, Nudeln, ja sogar einen ganzen Fisch so be­ar­beit­en, so­dass für die Patienten ab­wechs­lungs­reiche Mahl­zeiten möglich sind.

„Davon könnte ich
süchtig werden. Es ist
angenehm, ein Traum,
da musste man aber erst
mal drauf kommen.“

Paco-Jet
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