Armut in der Öffentlichkeit
– Öffentliche Armut

 

Der AWO Landes­verband und die Friedrich­-Ebert­-Stiftung hatten zu einer Dis­kussion zur Wir­kung des For­schungs­be­richtes „As­pekte der Ar­mut in Mecklen­burg-Vor­pommern ein­ge­laden. Über 80 Teil­nehmer fan­den sich dazu im Plenar­saal des Ro­stocker Rat­hauses ein. Welche Be­deu­tung haben die Ergeb­nisse der Studie?

zu den Ar­muts­ge­fähr­dungs­quoten seit vielen Jah­ren eine “Spitz­en­po­sition“ ein. An­dr­eas Klärner von der Uni­ver­sität Ro­stock, Ulf Groth von der Hoch­schule Neu­bran­den­burg und Wolf­gang Weiß von der Uni­ver­sität Greifs­wald präsen­tierten zu­nächst die we­sent­lichen Be­funde des Ar­muts­be­richtes. Neben sta­tis­tischen Aus­wer­tun­gen wurden in die For­schungs­ar­beit 57 Inter­views mit Allein­er­ziehen­den, Lang­zeit­ar­beits­losen, Mig­ran­ten, äl­teren Pfle­ge­be­dürf­tigen und Men­schen mit Be­hin­der­ung­en ein­be­zog­en, um die re­alen

Insbesondere
hoch qualifi zierte,
junge Frauen
zieht es weg
aus dem Land.

 

Wie kann solch eine Studie öffent­lich wirk­sam wer­den? Nur zwei der vielen Fra­gen, die im Raum standen.

Mecklen­burg-Vor­pommern nimmt im Länder­ver­gleich der amt­lichen Sta­tis­tiken

Lebens­situationen von Be­troffen­en dar­zu­stellen. „Man kann über­haupt nicht mehr da­von sprechen, dass niedrige Ein­kom­men in MV durch niedrige Mie­ten kom­pen­siert wer­den“, be­tonte Ulf Groth. Wolfgang Weiß erinnerte an ein ost­deut­sches Problem: gerade junge Frauen kehren der Region den Rücken. „Man kann sagen, dass sie den Willen zur selbst­ständigen Ar­beit von ihrer Mutter geerbt haben und dahin gehen, wo sie ihre Ar­beits­kraft am be­sten um­setzen können.“ Viele der von Armut Be­troffen­en hätten nach 1990/92 „keinen Fuß mehr in die Ar­beit­swelt finden können“, so An­dreas Klärner. Des­halb sei es umso er­staun­licher, dass gut 2/3 der Be­fragten sich selbst nicht als arm an­sehen. „Armut hat viele Ge­sichter und kann allein durch Zahlen nicht dar­ge­stellt

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