Spatzenschule in Neukalen
Ein gutes Beispiel ist die „Spatzenschule“ in Neukalen. Nachdem zum Schuljahr 2006 die staatliche Grundschule dort geschlossen werden musste, ermutigte der Bürgermeister der kleinen Stadt, die ca. 2.000 Einwohner hat, die AWO Demmin dazu, eine freie Schule zu gründen. Seit Sommer 2009 existiert mit der „Spatzenschule“ wieder eine Schule in der Stadt. Zusammen mit der Kindertagesstätte „Spatzennest“ bilden sie das „Spatzenhaus“. Unterrichtet wird in der „Spatzenschule“ nach den Grundsätzen von Célestin Freinet, einem Reformpädagogen aus Frankreich.
Peeneschule in Groß Gievitz
Eine ähnliche Gründungsgeschichte hat die „Peeneschule“ in Groß Gievitz, wo die AWO Müritz gGmbH zum Schuljahr 2011/2012 in die Räume der geschlossenen staatlichen Grundschule einzog. Mittlerweile musste dort sogar schon angebaut werden. Denn nach dem erfolgreichen Start, erhielt die Schule zum Beginn dieses Schuljahres die Genehmigung, auch fünfte und sechste Klassen als Orientierungsstufe aufzunehmen. Heute lernen in Groß Gievitz 72 Schüler in 5 Klassen und in zwei Jahren werden 108 Schüler/innen
in 6 Klassen die „Peeneschule“ besuchen. Ein Fahrdienst der AWO sorgt dafür, dass die Kinder entspannt in die Schule kommen.
Neben den reformpädagogischen Ideen für die Vermittlung des Lehrstoffs bestimmt ein gesundheitspädagogischer Ansatz den Schulalltag. In Groß Gievitz treten Schüler und Lehrer vor dem Unterricht im Sommer Tau, im Winter Schnee. Barfuß versteht sich. Denn in der „Peeneschule“ gehört Kneipp und dessen Ideen zum gesunden Leben zum Schulalltag.
Freie Schule Wismar
Bereits zum Schuljahr 2007/2008 hatte die „Freie Schule Wismar“ des Kreisverbandes der AWO Wismar ihre Eröffnung gefeiert. Hier, wie auch in den anderen AWO-Schulen wird im Schulalltag darauf geachtet, dass Werte wie Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit im Schulalltag vermittelt werden. „Die Schülerinnen und Schüler lernen, für sich und andere Verantwortung zu übernehmen, Regeln und Vereinbarungen einzuhalten und sich für soziale Belange in der Gemeinschaft zu engagieren“ so Frau Naß, die administrative Schulleiterin der „Freien Schule Wismar“.
Die freien Schulen der AWO arbeiten nach unterschiedlichen Konzepten. Jedoch eint sie der praktizierte schülerzentrierte Unterricht, der es erlaubt, die Kinder individuell zu fördern, die kleinen Klassen und die enge Zusammenarbeit mit den Eltern.
Mit diesem Konzept überzeugen die freien Schulen der AWO nicht nur die
Eltern ihrer Schülerinnen und Schüler, sie werben damit auch um Lehrkräfte. Diese entscheiden sich für die Arbeit an einer freien Schule nicht nur wegen der reformpädagogischen Konzepte, sondern auch, weil sie dort mit engagierten Eltern und Schülern zusammenarbeiten können.
Regina Schönowski
Ein besonderes
pädagogisches Interesse
ist eine der
Vorraussetzungen
für die staatliche
Erlaubnis zum Betrieb
einer freien Schule