aus, mit all seinen damit ver­bund­en­en Pro­blemen. Ein Schwer­punkt des Lokal­pro­gram­ms lag auf dem Thema Demenz. Die Präfektur Tottori hat in den letzten Jahren ein um­fang­reiches Pro­jekt ins Leben ge­rufen und Demenz­be­gleiter aus­ge­bildet. Das Ziel dieses Programms lag unter an­der­em darin, die Bewohner für das Thema Demenz zu sen­si­bi­lisie­ren: Auf­klär­ung zum Krank­heits­bild und die Ver­än­der­ung des Bewusst­seins, dass Demenz kein Stigma ist, mit fol­gen­den Aus­sagen: „Demenz ist OK!“ oder „Irgend­wann kann es auch dich tref­fen“.

Bei der Be­sich­tig­ung eines stationären Pflege­heims, einer Wohn­gruppe oder ver­schied­ener Tages­pflegen fiel auf, mit wie­viel Liebe zum Detail die Pflege vor Ort er­folgt und welch großer Stellen­wert auf eine sinn­volle Frei­zeit­ge­staltung der Pflege­be­dürftigen gelegt wird. Erstaun­lich war auch das Zu­sammen­spiel zwischen

der Pflege und der Betreu­ung. Hier er­folgt keine Tren­n­ung, wie sonst üblich in Deutschland.

Im Gegen­satz zu anderen Indu­strie­nati­on­en sind die Familie und die Nach­bar­schaft als primärer An­sprech­part­ner bei Hilfe­leist­ung­en erhalten ge­blieben und der Ehren­amts­be­reich ist in Japan sehr gut aus­ge­baut. Hier konnten wir neue Er­fahr­ung­en für unsere Arbeit in Deutsch­land mit­nehmen. Ins­be­son­dere, dass durch soziales En­ga­ge­ment die Menschen in der Ge­sell­schaft in­te­griert und somit auch fit bis ins hohe Alter bleiben.

Mit ver­schied­enen Nationen ins Ge­spräch zu kom­men und die Probleme des Alltags im Bereich der S­enioren­arbeit zu dis­ku­tieren, war sehr auf­schluss­reich. Wir stehen in den Indu­strie­nationen ja häufig vor den gleichen Problemen – Fach­kräfte­mangel, Umgang mit Demenz und Alter­nativen zur stationären Ver­sorgung.

Ein großer Dank an die japanische Regierung für die ein­zig­artige Chance, dass wir ein Teil dieses wunder­baren Aus­tausch­programms sein durften.

Arrigato Gosaimasu

Dr. Michael Heinrich-Zehm

Dr. Michael Heinrich-Zehm
Prokurist bei der AWO Pflege
gGmbH in Güstrow
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