Nachbarschaftstreff in Rostock

Susanne Beyer vom
AWO Bundesverband

Natürlich gab es über-
all Bedarf in den AWO
Gliederungen, solche
Koordinierungsstel-
len zu fördern. Durch
zusätzliche Mittel der
Integrationsbeauftrag-
ten des Bundes gelang
es uns, weitere Projekte,
wie den Nachbarschaft-
streff hier in Rostock zu
unterstützen.

Mark Hiller, gelernter
Tischler und studierter
Ethnologe und Afrikanist

Das Tischlerhandwerk
mag ich sehr und
da ich gern das
Handwerk mit etwas
Sozialem verbinden
wollte, kam mir dieses
Projekt wie gerufen.
Es ist genau das, was
ich gesucht habe.

Mitten in Groß Klein, im Jugend­treff 224, hat der Kreis­verband Rostock einen Nach­bar­schafts­treff ein­ge­rich­tet. Alle zwei Wochen tref­fen sich dort Mi­gran­tinnen und Mi­gran­ten mit den deut­schen Nach­barn zum Kennen­lernen.

Im Novem­ber 2015 hatte das AWO Börger­hus zu einer In­for­ma­tions­ver­an­stal­tung zum Thema Flucht und Mi­gration ein­ge­la­den. Nur eine In­for­mations­ver­an­stal­tung reich­te der Ein­rich­tungs­lei­terin Mareen Müller nicht aus, da ge­hen alle wie­der los und sonst fin­de Nichts statt. „Wir ha­ben zum An­fang das ge­macht, was am meis­ten ver­bin­det: ge­mein­sam Ko­chen und Essen. Das mit den Nach­barn ist zwar immer noch ein bisschen schwier­ig, aber das ist kein Grund nicht weiter­zu­machen.“ Viele Nach­barn trau­en

Steffi und Andreas engagieren sich

ständ­lich­keit, sich mit Flücht­lin­gen in die Öffent­lich­keit zu zei­gen. „ Ich hoffe, dass es zu mehr Ak­zep­tanz führt und sich die Leute auch mehr da­ran ge­wöh­nen, dass es ein­fach nor­mal ist.“

Der Jugend­treff bot sich als Räum­lich­keit für den Nach­bar­schafts­treff regelrecht an: viel Platz, Tischtennisplatten und ein Pool­billard und eine gut aus­ge­stattete Holz­werk­statt. Mit Flücht­lin­gen und einem Tisch­ler wer­den dort Gegen­stän­de

sich oft noch nicht in den Treff. Nach dem Motto: Was sagen denn die Nach­barn hier in Groß Klein. Da sei noch eine Men­ge Ar­beit zu leis­ten, meint Andreas, Ehren­amt­licher im Nach­bar­schafts­treff, zu­mal auf be­stimm­ten Inter­net­sei­ten auch ge­gen sie ge­hetzt wird. „Es funktio­niert, wenn Kin­der aus Flücht­lings­famil­ien hier ge­mein­sam mit deut­schen Kin­dern spie­len. Ärger gibt es nur, wenn bei Jugend­lichen oder Er­wach­sen­en Alko­hol mit im Spiel ist. Aber das soll nicht heißen, dass Groß Klein irgend­wie ge­fähr­lich ist.“

Für Steffi, die auch ehren­amt­lich im Pro­jekt hilft, ist es mittler­weile eine Selbst­ver-

ge­baut, die in den Unter­kün­ften noch be­nötigt wer­den. „Es geht bei alle­dem nicht da­rum, et­was für die ge­flüchte­ten Men­schen zu tun, sond­ern gemein­sam mit ihnen, es geht uns um das Mit­ein­an­der“, be­tont Mareen Müller.

Mareen Müller, Projektleiterin
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