Ausblick in Neubrandenburg

Begleitung minderjähriger unbegleiteter Flüchtlinge

Der Land­kreis Mecklen­burg­ische Seen­platte hat für un­be­glei­tet min­der­jäh­rige Flücht­linge in einer ehe­ma­li­gen Berufs­schul­ein­rich­tung in Neu­bran­den­burg einen Cam­pus ein­ge­richtet. „Aus­blick“ heißt die­ser Cam­pus und die­ser Name ist Pro­gramm. Das Er­lernen der deut­schen Spra­che steht erst ein­mal im Vor­der­grund, da­mit die jun­gen Asyl­be­wer­ber eine Chan­ce be­kom­men, die Berufs­schul­reife zu er­lan­gen und sich zu inte­grier­en. Trä­ger ist der AWO Stadt­ver­band Neu­branden­burg, die AWO Viel­falt Mecklen­bur­gische Seen­platte und der Ar­beiter­samariter­bund, die je 10 Schüler betreuen.

foto­gra­fiert werden. Erst ein­mal heißt es: hier in Deutsch­land richt­ig an­kommen. Hussains Deutsch­kennt­nisse sind nach den paar Mo­na­ten er­staun­lich. „Das war nicht so schwer“, sagt er lächelnd. „Ler­nen, Les­en und das Sprechen mit gleich­alt­ri­gen Deut­schen, dann ist alles gut“. Die Jun­gen seien alle mo­ti­viert, unter­streicht die Ein­rich­tungs­lei­terin Petra Straßler-­Wonn. „Dank der Ko­oper­ati­onen mit den Schu­len in Neu­bran­den­burg können sie die Sprache im All­tag ler­nen und an­wen­den. Das ist ein­facher, als wenn sie es nur im Frontal­unter­richt ha­ben.“ Durch die Chan­ce auf dem Cam­pus

Sie müssen nicht
nur uns als Betreuer
hier im Campus
von ihren Fähigkeiten
überzeugen, sondern
die Menschen in
der Stadt, deshalb
haben wir viel mit
Gleichaltrigen unter-
nommen, woraus
sich tatsächlich
Beziehungen
entwickelt haben.
Beachfußball mit Gleichaltrigen

Beachfußball mit Gleichaltrigen

 

Ein hoch­gewach­sener junger Mann, die Dread­locks mit einem Tuch ge­bun­den, wache, neu­gierig drein­schau­ende Au­gen. Hussain, 18, kam im Herbst ver­gan­gen­en Jahr­es aus Syrien, nach einer ins­ge­samt drei­jährigen Ody­ssee. Die Er­leb­nisse auf der Flucht sind bei allen jungen Flücht­lin­gen häu­fig ein Thema. Aber öffentl­ich re­den möch­ten sie da­rüber nicht so gern. Dazu sei es sehr schwier­ig, den Kon­takt zur Fami­lie zu halt­en, meint Hussain. Wie geht es ihnen? Ha­ben sie Re­pressalien zu fürch­ten, weil er ge­flüch­tet ist? Alle Jungs sind im wehr­pflicht­igen Alt­er. Des­halb möch­ten sie auch nicht im Porträt

zu woh­nen, hätten sich auch immer An­knüpfungs­punk­te in der Stadt ge­fun­den, sei es bei der Gruppen­ar­beit in Schul­pro­jek­ten oder in­di­vi­du­ell in Sport­ver­einen. „Sie müssen nicht nur

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