uns als Be­treuer hier im Cam­pus von ihren Fähig­keiten übervzeu­gen, son­dern die Mens­chen in der Stadt, des­halb ha­ben wir viel mit Gleich­altri­gen unter­nommen, wo­raus sich tat­säch­lich Be­zie­hun­gen ent­wickelt ha­ben.“ Der Cam­pus „Aus­blick“ ist eine so­ge­nannte „inten­siv so­zial­pädago­gische Wohn­gruppe“, also klassi­sche Heim­er­zieh­ung

das mit Fr­eude zur Kennt­nis. Auch Anas, 17, möch­te ein­mal Stu­dier­en und ins jour­na­lis­tische Fach gehen. Sein Bru­der ist Journa­list, aber er fin­det das „jetzt noch zu schwer“ und Abdul, eben­falls 17, ha­dert auch noch mit der Spra­che. Zu­dem brauch­te er eine ganze Zeit, sich an den „Dienst­plan“ im Cam­pus zu ge­wöh­nen. „Wir ha­ben von An­fang an mit Struk­tur-

Die deutsche Sprache
ist gar nicht so schwer:
Lernen, Lesen und das
Sprechen mit gleichalt-
rigen Deutschen, dann
ist alles gut.
Hussain
Der Dienstplan: ferienbedingt überschaubar
Einrichtungsleiterin
Petra Straßler-Wonn

- 24 Stun­den - rund um die Uhr im Drei­schicht­system. Da diese Jugend­lichen über 16 Jahre alt sind, sind sie nach dem Schul­gesetz des Lan­des nicht mehr schul­pflichtig, son­dern nur noch berufs­schul­pflichtig. Das heißt kon­kret: ein Jahr Sprach­kurs, das zweite Jahr berufs­orientier­ende Prak­tika zur Berufs­schul­reife, um dann eine Aus­bil­dung be­gin­nen zu kön­nen. Hussain hat seinen Sprach­kurs schon ab­ge­schlossen. Er möchte eine Aus­bil­dung machen, ans Gym­na­sium und dann mit dieser Aus­bil­dung stu­dier­en. Et­was mit So­zial­ar­beit, um etwas weiter­geben zu kön­nen. Die Ein­rich­tungs­lei­ter­in nimmt

tafeln ge­ar­bei­tet“, sagt Petra Staßler-­Wonn. „Weil das et­was ist, was ihnen weg­ge­bro­chen ist und was sie hier auch erst ein­mal wie­der ler­nen müssen: Auf­ste­hen, Sachen packen, zur Schule ge­hen. All das ha­ben wir ver­sucht zu visu­alisier­en, damit sie eine Tages­truk­tur er­ler­nen, um hier an­zu­kommen.“ Eini­ge hatten an­fangs auch Schwierig­keiten, sich an die Räum­lich­keiten zu ge­wöh­nen, mit den lan­gen Flu­ren und den Einzel­zimmern. Kommen sie doch alle aus gro­ßen Fami­lien­ver­bän­den, wo man sich ein Zim­mer teilt. Mittler­weile ge­nie­ßen sie es, sich auch ein­mal zurück­ziehen zu können.

 
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