Eckpunkte für
wertegebundene
AWO Unternehmen
„Gute Arbeit“ in der AWO sichern
Seit den 90er Jahren haben sich die Rahmenbedingungen für die Sozialwirtschaft negativ verändert. Die Einführung wettbewerblicher Strukturen, verstärkte Ökonomisierung durch die Einführung der Pflegeversicherung, Abkehr vom Selbstkostendeckungsprinzip, Leistungs- und Fallpauschalen, öffentliche Ausschreibungen, Tendenz zur Überregulierung, wachsende Zahl privater Anbieter sowie finanzielle Probleme der Kostenträger, haben die Wohlfahrtsverbände immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt.
Als Folge dieser Entwicklung ergab sich teilweise eine Diskrepanz zwischen dem konkreten unternehmerischen Handeln und den Wertevorstellungen der AWO.
Die AWO setzt sich deshalb dafür ein, in Zukunft bessere Rahmenbedingungen für die soziale Arbeit zu gewährleisten und Maßnahmen, die zu einer deutlich höheren gesellschaftlichen Anerkennung der sozialen Berufe führen, voranzubringen.
Eine spürbare Verbesserung der Rahmenbedingungen kann nur dann gelingen, wenn sich alle Verbände der Freien Wohlfahrtspflege gemeinsam dafür einsetzen.
Auszug
Eckpunkte für wertegebundene AWO Unternehmen. AWO Bundeskonferenz 2012 /Bonn
Gegen Kostensenkungsdruck und Fachkräftemangel
Tarifvertrag Soziales
Die AWO streitet für einen künftigen Entgelttarifvertrag Soziales, der alle Bereiche der sozialen Arbeit umfassen soll.
„Es liegt auf der Hand, dass soziale Arbeit wieder attraktiv gestaltet werden muss“, erklärt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler. „Es ist unsere Pflicht als Gesellschaft, diese wichtigen Berufsfelder auch in ihrer Bedeutung anzuerkennen und zu entlohnen.“
Die AWO nimmt, wie auch andere Verbände in der Freien Wohlfahrtspflege in Deutschland, die Aufgaben wahr, die sonst von staatlichen Einrichtungen erbracht werden und dann deutlich teurer
wären. Die Arbeit der Freien Wohlfahrtspflege darf jedoch nicht zum Kostensenkungsinstrument werden. Die bestehende Konkurrenzsituation muss durch die angebotene Qualität geregelt sein. Die jetzigen Rahmenbedingungen tragen zur zunehmend geringen Attraktivität sozialer Berufe bei.
Hier muss sich die Politik der Verantwortung stellen.
Doch bis zu einem flächendeckenden Entgelttarifvertrag Soziales ist es noch ein sehr langer Weg, denn bundesweit gibt es in der Sozialbranche über 1400 Tarifvereinbarungen.
In Mecklenburg-Vorpommern stellt sich die AWO diesem komplexen und überaus schwierigen Prozess.