Rudi Borchert ist über­zeugt: „Es ist machbar - wir ver­fol­gen das Ziel einer zu­künf­tig stärkeren tarif­lichen Bindung.“ Die Um­setz­ung dieser Ziel­stell­ung erfolgt schritt­weise.

In Mecklen­burg-Vor­pommern be­stehen regional­spezifische Be­sonder­heiten, die bei tarif­lichen Regel­ungen be­rück­sichtigt werden müssen

Auf der 6. Landes­kon­fer­enz der AWO Mecklen­burg-Vor­pommern 2012 brachte der Kreis­ver­band Rostock einen Ant­rag ein, dass die AWO in MV da­rauf hinwirken soll, „dass in allen Kreis­ver­bänden und deren ge­mein­nütz­igen GmbHs tarif­liche Be­ding­ungen mit tat­säch­lichen tarif­fähigen Gewerk­schaften herrschen.“

 

Sven Klüsener,
Geschäfts­führer Kreis­verband Rostock

Ein Tarif­ver­trag hat gleich mehrere Vor­teile. Für die Be­schäft­igten ist es klar, was sie hier an Ge­halt bekom­men und an sonstigen tarif­lichen Leist­ung­en, wie Ur­laubs­geld, Über­stunden­zu­schläge und so weiter. Es ist alles schrift­lich fixiert und die Arbeit­nehmer haben einen Rechts­an­spruch auf diese Leist­ungen.

Aber auch für die Arbeit­geber­seite ist ein Tarif­ve­rtrag von Vor­teil. Alles ist ein­heit­lich ge­re­gelt und spart für den A­rbeit­ge­ber den Auf­wand, so etwas indi­vidu­ell zu ver­han­deln.

Dr. Caroline Bockmeyer,
Ge­schäfts­führerin Kreis­ver­band LWL

Ein Tarif­ver­trag für alle Be­teiligten gibt Rechts­sicher­heit. Mit der Über­leit­ung in einen dis­kriminier­ungs­freien Tarif­ver­trag haben wir gleich­zeitig er­reicht, dass allen Be­schäft­igten auf Grund ihrer Be­triebs­zu­ge­hörig­keit Stei­ger­ungs­mög­lich­keiten ein­ge­räumt werden. Wir sind weg von der alten Fest­ge­halts­lös­ung, wo sich für einen Teil der Beleg­schaft über Jahre nichts ver­ändert hat.

Aber das Geld alleine ist es nicht. Wird die Leist­ung auch außer­halb vom Tarif ge­schätzt, gibt es Für­sor­ge­leist­ungen für die Mit­ar­beiter, zum Beis­piel An­ge­bote der Gesund­heits­för­der­ungen. Dies sind Dinge, die nicht im Tarif­ver­trag stehen und die auch jetzt bei den ver­schie­den­en Tarif­mo­del­len an­ge­wendet werden.

Sven Klüsener

Ohne Tarif­ver­trag hätten wir formal prak-

Geschäftsführer/in im Intererview

Tarif­ver­träge bei der AWO in Meck­len­burg-Vor­pommern

tische Nach­teile, weil wir mit jedem den wir ein­stel­len wol­len indivi­duell ver­han­deln müs­sten. Mit einem Tarif­ver­trag sind die Spiel­regeln klar definiert, trans­parent und vor allem auch in der Nach­wirk­ung ge­klärt.

Dr. Caroline Bockmeyer

Berufser­fahr­ungen werden in unserem Tarif­werk an­er­kannt, so dass die AWO Ludwigs­lust auch für neue Mit­ar­beiter ein attraktiver Arbeit­geber ist. Ich fände es gut, wenn wir bei der AWO einen ein­heit­lichen Tarif­ver­trag hät­ten, das wäre auch gut für den Ver­band. Aber ich glaube nicht, dass das zu machen ist, denn die Situation ist ab­ge­sehen von der wirt­schaft­lichen Lage der Kreis­ver­bände in Meck­len­burg anders als in Vor­pom­mern. Schließ­lich muss die Re­finanz­ier­ung ge­sichert sein.

Der Landes­vor­stand wird die Um­setzung des Be­schlus­ses der 6. Landes­kon­fer­enz 2012 weiter­hin prüfen, ver­folgen und beraten.

Mario Kriening

Dr. Caroline Bockmeyer –
Geschäftsführerin
Kreisverband Ludwigslust

Sven Klüsener,
Geschäftsführer
Kreisverband Rostock

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