Wie weiter mit der Schulsozialarbeit
Die Schulsozialarbeit im Land ist ein struturelles Angebot der Jugendhilfe, die eng verzahnt ist mit der Organisation Schule. Für die Leistungen der Jugendhilfe sind die Landkreise und kreisfreien Städte zuständig. In den Kreisen und kreisfreien Städten wird die tatsächliche Schulsozialarbeit von freien Trägern der Jugendhilfe übernommen. Dies sind vor allem die Wohlfahrtsverbände mit ihren Untergliederungen und hier vor allem die Verbände der AWO.
Schulsozialarbeit wird dringend benötigt, denn in den großen Klassen können Lehrkräfte oftmals nicht für alle auftretenden Problemlagen Lösungen finden. Die SchulsozialarbeiterInnen sind auch für die Kinder und Jugendlichen wichtige Ansprechpartner, die etwas außerhalb des schulischen Systems stehen. SchulszialarbeiterInnen sind keine Aushilfslehrer oder Pausenaufsicht, sondern arbeiten mit einzelnen SchülerInnen oder Klassengemeinschaften zusammen. Es geht zum Beispiel darum, in Fällen von Mobbing oder Ausgrenzung mit einer Klassengemeinschaft zu arbeiten, Streitigkeiten zwischen SchülerInnen zu schlichten oder auch in weiterführenden Schulen
Angebote zur Berufsorientierung zu machen.
Bisher nicht geklärt ist, wie das Angebot der Schulsozialarbeit in Mecklenburg-Vorpommern dauerhaft sichergestellt werden kann. Das Land unterstützt die Landkreise und kreisfreien Städte bei der Finanzierung der Schulsozialarbeit durch die Bereitstellung von Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) einerseits und aus nicht abgerufenen Mitteln aus dem Bildungs- und Teilhabepaket (BUT) des SGB II andererseits. Neben dem Land finanzieren auch die Kommunen einen Anteil der Arbeit.
Absehbar werden jedoch BUT-Mittel und Mittel aus dem ESF ab 2021 nicht mehr zur Verfügung stehen. Wenn sich nichts ändert, wird sich in den nächsten Jahren also eine Finanzierungslücke auftun. Die Kommunen haben erklärt, dass sie nicht in der Lage sind, die Schulsozialarbeit aus eigenen Mitteln zu finanzieren.
Regina Schönowski
Referentin Kinder- und
Jugendhilfe
Bisher nicht geklärt ist,
wie das Angebot der
Schulsozialarbeit in MV
dauerhaft sichergestellt
werden kann.