Beschäftigung braucht Unterstützung

Beschäftigung braucht Unterstützung

 

Das AWO Seniorenzentrum „Haus am Wedenberg“ in Kröpelin beherbergt 81 Bewohner. Von Anfang an, vom Umzug von Kühlungsborn auf den Wedenberg, konnte die Einrichtung auf Ehrenamtliche setzen. Heute sind es gut 20 Menschen, die regelmäßig in die Einrichtung kommen, wie Elisabeth Köhler. Ihre Schwiegermutter war hier im Haus, erzählt sie. Da habe sie gesehen, dass bei der aufreibenden Arbeit der Pflegekräfte zu wenig Zeit bleibe für Spaziergänge, Einkäufe oder einfach mal nur mit den alten Menschen zu reden oder vorzulesen. „Es macht mir Spaß und ich hatte ein gutes Leben gehabt, warum sollte ich anderen davon nichts abgeben.“

Wenn die Bewohner zufrieden sind, sind wir es auch. Sei es auch nur, wenn man mal ein Wort mit ihnen redet, gerade bei denjenigen, wo die Angehörigen nicht so regelmäßig kommen oder kommen können.

Über sechs Jahre lang hat sie eine Dame mit betreut. Eine lange Zeit, doch man bekommt Freude zurück, sagt sie. Nach einer kurzen Auszeit hat sie wieder angefangen, einer anderen Bewohnerin behilflich zu sein. Es ist eine Verpflichtung, die sie bereitwillig übernimmt und mit dem Pflegepersonal gäbe es überhaupt keine Probleme. „Ganz im Gegenteil, man spürt, dass man eine gern gesehene Hilfe ist und wenn man Fragen hat, dann fragt man“.

Auch Lutz Hentze ist über seine Schwiegermutter in die Einrichtung gekommen und arbeitet nun ehrenamtlich. „Meiner Frau und mir bringt es etwas, hier zu helfen. Wenn die Bewohner zufrieden sind, sind wir es auch. Sei es auch nur, wenn man mal ein Wort mit ihnen redet, gerade bei denjenigen, wo die Angehörigen nicht so regelmäßig kommen oder kommen können.“ Lutz Hentze hat sich auch bereit erklärt, im Heimbeirat mit zu arbeiten. Dieser wird alle zwei Jahre neu gewählt und ist so etwas wie eine Schnittstelle zwischen den Bewohnern und der Heimleitung. Da geht es um das Essen, um die Meinungen und Wünsche der Senioren bis hin zu Investitionen im Seniorenheim.

Für das Haus und die Fachkräfte sind die Ehrenamtlichen ein Gewinn, betont die Leiterin Elfriede Pilgrim. „Gerade bei der Einzelbetreuung ist es wichtig, dass noch jemand von außen kommt. Beschäftigung braucht Unterstützung. Nicht zu vergessen, die Angehörigen verrichten ja auch viel ehrenamtliche Arbeit und bei denen, die niemanden mehr haben, sind es die Ehrenamtlichen von außen.“ Ausflüge, Veranstaltungen aller Art, das könnten die angestellten Fachkräfte gar nicht allein leisten. Elfriede Pilgrim hätte gern noch mehr Ehrenamtliche, die zusätzlich in der Betreuung helfen können. Dafür hat das Haus am Wedenberg die Aktion „Grüne Damen“ mit dem BILSE-Institut ins Leben gerufen.