100 Jahre Menschlichkeit

 

Liebe Freundinnen und Freunde der AWO,
liebe Leserinnen und Leser,

Uwe Kunik LandesvorsitzenderAWO MVUwe Kunik Landesvorsitzender AWO MV

Marie Juchacz und ihre Weggefährtinnen haben sich 1919 zusammengefunden, um der Not und dem Elend, die der Größenwahn des Kaiserreichs und der Weltkrieg über das eigene Volk gebracht hatten, etwas entgegenzusetzen.

Reden allein war ihnen nicht genug. Taten sollten und mussten folgen. Es ging um praktische Hilfen für den Alltag. Das war der Anfang; das sind die Wurzeln der Arbeiterwohlfahrt.

„Nur wer seine Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten“. Diesen Satz von August Bebel würde ich ohne Wenn und Aber unterschreiben.

Von den Nazis 1933 verboten, in der zentralistischen Planwirtschaft der DDR nicht vorgesehen, schreibt die AWO nach einer 57-jährigen Zwangspause erst seit 1990 wieder Geschichte und Geschichten in Mecklenburg-Vorpommern.

Es war ein Neustart für die AWO hier im Land und im Osten allgemein. Es gab keine Strukturen, auf die man hätte zurückgreifen können. Die Menschen und die AWO mussten erst wieder zusammenfinden.

Die Freundinnen und Freunde im Westen machten sich relativ zügig nach dem 2. Großen Krieg bereits 1946 wieder an die Arbeit und konnten dabei auf eine rasch wachsende Zahl von Gleichgesinnten und deren Bereitschaft, sich aktiv in gesellschaftliche Prozesse einzubringen, zurückgreifen.

In den 44 Jahren bis zur Wiedervereinigung 1990 entstanden Einrichtungen und Dienste der AWO in der Bundesrepublik Deutschland und mit ihnen auch die Strukturen der Freien Wohlfahrtspflege der heutigen Ausprägung.

Bei genauerer Betrachtung feiern wir in diesem Jahr den 100. Gründungstag der 1919 von Marie Juchacz ins Leben gerufenen Arbeiterwohlfahrt und den 29. Geburtstag der AWO in Mecklenburg-Vorpommern.

An dieser Stelle möchte ich ausdrücklich Barbara König, Staatssekretärin in der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung für ihre Festrede danken, die sie bei unserem Festakt zum 100. Geburtstag der AWO im E-Werk des Mecklenburgischen Staatstheaters gehalten hat und für ihren Gastbeitrag in dieser Ausgabe.

Unsere Feierstunde am 22. September war auch eine Anerkennung und Würdigung der rund 6.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und der vielen hundert ehrenamtlichen Helfer, die durch ihren Einsatz und ihr Engagement mit Herz und Verstand dazu beigetragen haben, dass die AWO wieder fester Bestandteil der Zivilgesellschaft in Mecklenburg-Vorpommern wurde.

Ihnen allen gilt mein ganz besonderer Dank!

Mit herzlichen Grüßen

Euer Uwe Kunik