Frauen sollen ihr Leben eigenverantwortlich gestalten können

 

Liebe Freundinnen und Freunde der AWO,
liebe Leserinnen und Leser,

Uwe Kunik LandesvorsitzenderAWO MVUwe Kunik Landesvorsitzender AWO MV

die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche geht in Mecklenburg-Vorpommern zurück. Das belegen aktuelle Zahlen. Immer mehr schwangere Frauen entscheiden sich für ein Kind. Dennoch: In MV wird fast jede siebente Schwangerschaft abgebrochen, während es im Bundesdurchschnitt jede neunte ist. Die Gründe dafür, warum sich Frauen gegen ein Kind entscheiden, sind vielfältig. Oft sind es einfach soziale Probleme, die den Frauen zusetzen.

In unserem Bundesland stehen für die Schwangerschaftskonfliktberatung 35 anerkannte Beratungsstellen zur Verfügung sowie 42 Schwangerschaftsberatungsstellen. Die AWO Beratungsstellen im Land bieten den Frauen im Konfliktfall Gespräche an. Wenn sie sich gegen das Kind entschieden haben, werden sie über das weitere Vorgehen informiert: über Fristen, Dokumente und Methoden.

Im § 219 a StGB ist geregelt, dass eine Beratung Voraussetzung dafür ist, dass ein Schwangerschaftsabbruch straffrei bleibt. „Für Frauen in der ehemaligen DDR ein Rückschritt und bundesweit eine Enttäuschung für alle Frauen, die selbst über ihren Körper entscheiden möchten, ohne dafür eine Zwangsberatung durchlaufen zu müssen“, schreibt Nicola Völckel vom AWO Bezirksverband Niederrhein in ihrem aufschlussreichen Gastbeitrag, für den ich mich an dieser Stelle herzlich bedanke.

Als Träger von Schwangerschaftsberatungsstellen steht die AWO fest an der Seite der betroffenen Frauen und wird sich weiterhin für die Informationsfreiheit von Frauen und die komplette Abschaffung des § 219 a einsetzen.

In AWO-eigener Sache: Nach den Skandalen in Frankfurt a.M. und Wiesbaden hat das Präsidium der Arbeiterwohlfahrt am 31. Januar umfangreiche Transparenzund Kontrollmaßnahmen beschlossen.

„AWO-Werte schützen: Zur Verschärfung des AWO Governance-Kodex“, unter diesem Titel hat uns Wolfgang Stadler, der Vorsitzende des Vorstands des AWO Bundesverbandes einen Gastbeitrag geschrieben. Für ihn gilt es, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen: „Wir müssen schützen, wofür wir stehen! … Wir nehmen die Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, unseren Mitarbeitern, Mitgliedern und Engagierten ernst.“

Am 14. Dezember 2019, anlässlich unseres 100-jährigen Bestehens, wurde in Berlin ein neues Grundsatzprogramm der AWO verabschiedet. Warum ein neues Grundsatzprogramm nötig wurde, erzählt uns in dieser Ausgabe Julien Radloff, der bei der Abstimmung in Berlin dabei war.

Mit herzlichen Grüßen

Euer Uwe Kunik