BNE-Projekttag am 23.09.2020: „Mit Bäumen um die Welt“ in Kooperation mit der GSE e.V.
BNE-Projekttag am 23.09.2020: „Mit Bäumen um die Welt“ in Kooperation mit der GSE e.V.

Nachhaltiges Lernen und Umweltbildung in der Spatzenschule Neukalen

Verlasst die Übungsräume!

Am Freitag, den 18.9.2020 waren wir im Rahmen unserer Projektreihe mit dem Förster Udo Dahlmann in unserem heimischen Neukalener Forst unterwegs, um den Wald und seine Pflanzen- und Tierwelt ganz praktisch zu erkunden.Am Freitag, den 18.9.2020 waren wir im Rahmen unserer Projektreihe mit dem Förster Udo Dahlmann in unserem heimischen Neukalener Forst unterwegs, um den Wald und seine Pflanzen- und Tierwelt ganz praktisch zu erkunden.

In unserer AWO-SpatzenSchule Neukalen legen wir sehr viel Wert auf die Entwicklung eines Umweltbewusstseins. Deshalb haben wir das Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ in die Konzeption unseres Hauses aufgenommen. Dazu erachten wir es als notwendig, nicht nur innerhalb des Hauses an Materialien und in Gesprächen etwas über Ökologie, soziale Gerechtigkeit und Natur- und Umweltthemen sowie Umweltschutz zu erfahren, sondern mit den Kindern praktisch und mit allen Sinnen diese Themen zu erleben.

„Wer Bäume pflanzt, pflanzt Hoffnung”
Lucy Larcom

Handlungsorientiertes Lernen steht im Mittelpunkt, das ganzheitlich und partizipativ angelegt sein soll. Hier wird die Nähe zu einer Reihe reformpädagogischer Ansätze und damit auch zur FREINET- Pädagogik deutlich. Die Bildung für nachhaltige Entwicklung ermöglicht es dem Individuum, aktiv an der Analyse und Bewertung von Entwicklungsprozessen mit ökologischer, ökonomischer und sozio-kultureller Bedeutung teilzuhaben, sich an Kriterien der Nachhaltigkeit im eigenen Leben zu orientieren und nachhaltige Entwicklungsprozesse gemeinsam mit anderen lokal wie global in Gang zu setzen. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit der Umwelt und den natürlichen Ressourcen durch eine weltoffene, empathische Erziehung ist ein Bestandteil globalen Lernens und Denkens und hilft so, unsere Zukunft zu gestalten.

Auch aktuelle Erkenntnisse der Hirnforschung betonen die Wichtigkeit des nachhaltigen Lernens durch die eigene, bedeutungsvolle Tätigkeit. Dies ist auch eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung von Kreativität und Fantasie. Gleichzeitig resultiert daraus die Forderung, Kindern schon frühzeitig (ab dem Krippenalter) entsprechend geeignete Materialien zur Unterstützung ihrer Denkprozesse zur Verfügung zu stellen. Unsere Lernwerkstätten verstehen sich dabei als ein individuelles Angebot zur Begleitung und Entwicklung der kindlichen Bildungsprozesse.

Unsere Kinder erhalten im Kita- und Schulalltag auf vielfältige Weise die Gelegenheit, ihre Umwelt mit allen Sinnen wahrzunehmen und ihre Kenntnisse zu erweitern. Hierzu gehören der Umgang mit Tieren und das Kennenlernen ihres natürlichen Lebensraums, Tierschutz, die Auseinandersetzung mit der Artenvielfalt des Pflanzenreichs, heimische Pflanzen im Schulgarten im Jahreslauf erleben, die Beobachtung von Naturvorgängen und die Beschäftigung mit diversen Naturmaterialien.

Kinder entwickeln vom Krippenalter an ein Umweltbewusstsein und machen die Erfahrung, dass es sich lohnt und Spaß machen kann, Umweltschutz aktiv zu betreiben. Ganzheitliches Lernen zeigt sich beispielsweise im mathematischen Erkunden - draußen auf dem Pausenhof oder in der Stadt, wenn die Schulkinder mit dem Zahlenforscherbuch unterwegs sind und Zahlen, Mengen, Muster und Figuren bei Rundgängen in den Häusern, Autos oder Verkehrsschildern entdecken. Ein anderes Beispiel: Die Kinder begeben sich mit ihrem „Fragen an die Welt – Buch“ in den Ort und stellen Fragen an die Lerngruppe oder Passanten wie z.B. „Warum müssen Autos immer wieder tanken? Wo bleibt das Benzin?“. Zur Entwicklung eines breiten Umweltbewusstseins gehört auch die Erkundung des Ortes mit seiner Bibliothek, Bäckerei, Kirche oder Feuerwehr. Auch musikalisches und künstlerisches Lernen muss nicht immer nur innerhalb unserer Räume stattfinden – im Gegenteil: Musik und Geräusche begegnen uns überall, Kunst findet sich im öffentlichen Raum und in der Natur in großer Vielfalt. Zahlen und Wörter lassen sich genauso draußen entdecken und schreiben wie drinnen.

Unsere Kinder erhalten im Kita- und Schulalltag auf vielfältige Weise die Gelegenheit, ihre Umwelt mit allen Sinnen wahrzunehmen.

An die Frage, wie unser aller Wohlergehen unter den Aspekten sozialer Gerechtigkeit und ökologischer Verträglichkeit erreicht werden kann, um für nachfolgende Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten, können bereits junge Kinder herangeführt werden.

Katrin Lock