Demokratische Werteorientierung im Alltag stärken

08.03.2013

AWO für Bürgerschaftliches Engagement und demokratisches Handeln

Schwerin/MV Rechtsextreme Gruppen engagieren sich ehrenamtlich um ihr Gedankengut zu verbreiten. Dem wirkt die AWO entgegen. Gefördert durch das Bundesministerium des Innern im Rahmen des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“, startet der Träger in Lübtheen ein zweijähriges Projekt.

Die AWO sieht sich, insbesondere in Regionen, in denen politisch rechts orientierte Funktionärskreise, Familien und Sympathisanten immer erfolgreicher Einfluss nehmen, in der demokratischen Herausforderung. Mithilfe des Förderprogramms will die AWO bereits vorhandene Kompetenzen der Mitglieder und Beschäftigten der AWO deutlich stärken, um rechtsextremen Einflüssen in geeigneter Weise entgegen zu treten.

Zunächst wird der AWO Landesverband in Lübtheen gemeinsam mit dem Kreisverband Ludwigslust mit einem Team unter der Leitung einer Sozialpädagogin das Projekt starten. Die dort gewonnenen Erkenntnisse werden schrittweise mit allen anderen AWO Kreisverbänden im Land ausgetauscht.

Der Name des Projektes „AWO K.A.D.O.“ steht für Kompetenz-Aktivierung und Demokratie-Orientierung. Zielsetzung ist die Stärkung bereits bestehender sowie die Schaffung geeigneter neuer Strukturen im Bereich der Vereins- und Verbandsarbeit.

Zum Auftakt des Projektes erläutert Rudolf Borchert, Landesvorsitzender der AWO M-V: „Die bisherigen Beratungsstandards und Unterstützungsstrukturen in den Kreisverbänden und ihren Einrichtungen sollen gegen Vorgehensweisen rechter Einflussnahme ausreichend vorbereitet sein.“

„Wir wollen im Zusammenhalt von Mitgliedern und Beschäftigten die Kompetenzen zur Demokratieorientierung auf AWO Kreis- und Landesebene stärken. Für diesen anspruchsvollen Prozess haben wir die Förderzusage durch das Bundesministerium des Innern erhalten.“

Im Verlauf des Projektes werden in den Ortsvereinen, Kreis-, Regional- und Stadtverbänden der AWO Argumentations- und Handlungshilfen entwickelt, erprobt und umgesetzt. Den ehrenamtlich aktiven Mitgliedern und den Beschäftigten soll mehr Rüstzeug in die Hand gegeben werden, um rechter Einflussnahme besser entgegen zu wirken.

„Im Ergebnis sollen unsere Mitglieder und Beschäftigten selbstbewusst die Werteorientierung der AWO im beruflichen Handeln und Alltag leben und vermitteln.“ so Bernd Tünker, AWO Landesgeschäftsführer und verantwortlicher Projektträger.

„Wir starten mit hochmotivierten haupt- und ehrenamtlichen Kollegen/innen in dieses Projekt. Insbesondere freuen wir uns über die Unterstützung der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern“ betont Rudolf Borchert „wobei unser besonderer Dank der Landeszentrale für Politische Bildung gilt.“

Mit dem einstimmigen Beschluss, eine sozialwissenschaftliche Studie zur realen Situation der in M-V von Armut betroffenen Menschen in Auftrag zu geben, ist der AWO Landesverband der erste Wohlfahrtsverband der sich wissenschaftlich fundiert mit den „Auswirkungen von Armut in M-V“ beschäftigt. Erste Ergebnisse werden im Frühjahr 2015 erwartet. Es wird das Ziel verfolgt, politische Strategien und Maßnahmen zur Armutsbekämpfung in der Region aufzuzeigen und dabei die besondere Verantwortung der AWO und deren Möglichkeiten in den Gremien und örtlichen Gliederungen zu berücksichtigen. Zugleich fordert die AWO die Landesregierung auf, in regelmäßigen Abständen über Armut im Land zu informieren.

Rudolf Borchert erklärt „als Landesvorsitzender freue ich mich über das hohe Maß an Übereinstimmung in der AWO. Diese Studie wird einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Armut in Mecklenburg-Vorpommern leisten.“

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