Seit 90 Jahren im Einsatz für eine sozial gerechte Gesellschaft

Pressemeldung vom 14.09.2009

Schwerin • Fast 700 Mitglieder und ehrenamtliche Mitarbeiter der Arbeiterwohlfahrt trafen sich am vergangenen Montag auf dem Gelände der Bundesgartenschau, um zusammen das 90-jährige Bestehen der AWO zu feiern. Ein Anlass, um auf den langen und engagierten Kampf  des Verbandes für eine sozial gerechtere Gesellschaft zurückzublicken.

Nach Ende des ersten Weltkrieges lagen in Deutschland wie auch anderswo in Europa viele Städte in Schutt und Asche. Was folgte war eine nie vorher dagewesene Massenverelendung der Menschen. Hunger, Arbeits- und Wohnungslosigkeit waren an der Tagesordnung. Ein funktionierendes Sozialsystem existierte nicht, nur Selbsthilfe und Solidarität konnten die Not lindern. Mit genau diesem Ziel schlossen sich 1919 verschiedene Organisationen der Arbeiterbewegung in einer sozialdemokratischen Wohlfahrtsorganisation der Arbeiterwohlfahrt zusammen und betrieben unter anderem Nähstuben, Mittagstische und Werkstätten.

Um der Vereinnahmung, Gleichschaltung und Instrumentalisierung durch die Nationalsozialisten zu entgehen, löste sich die AWO nach der Machtübernahme durch Adolf Hitler 1933 selbst auf. Trotzdem setzte sie die Arbeit im Verborgenen fort und half immer wieder, von den Nazis verfolgte Mitglieder der Arbeiterbewegung ins Exil zu schleusen.

Nach Kriegsende wurde die AWO 1946 in Hannover als parteipolitisch und konfessionell unabhängige und selbstständige Organisation wieder ins Leben gerufen. Nach der Wiedervereinigung wurden auch in den neuen Bundesländern Landes- und Bezirksverbände gegründet, die sich 1990 auf einem Bundestreffen in Berlin zusammenschlossen.

Heute ist die AWO einer der größten gemeinnützigen Wohlfahrtsverbände in Deutschland mit mehr als 450.000 Mitgliedern und fast 15.000 Einrichtungen und Dienste. Auf den Gebieten Altenpflege, Kinder-,  Jugend- und Behindertenhilfe sowie in zahlreichen Beratungsstellen der AWO sind 145.000 Menschen beschäftigt, womit die Arbeiterwohlfahrt zu einem der größten Arbeitgeber in Deutschland zählt.

Eva Storrer, Vertreterin des AWO Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern e.V. hielt auf der Freilichtbühne anlässlich des Jubiläums ein Grußwort: „Es ist ein sehr schöner Anlass, der uns heute zu diesem Verbandstag der Arbeiterwohlfahrt zusammenführt. 90 Jahre AWO – das sind 90 Jahre Engagement und professionelle Dienstleistungen für eine sozial gerechte Gesellschaft.” Eva Storrer dankte Dr. Josef Wolf, dem Geschäftsführer der BUGA und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die unkomplizierte und entgegenkommende Unterstützung bei der Vorbereitung und der Durchführung dieses Tages. Dazu überreichte sie ihm eine BUGA-Plakette, die auf der Promenade am Beutel eingelassen werden soll.

Neben einem bunten Bühnenprogramm, bei dem beispielsweise die Integrative AWO-Kita Görries die „Geschichte vom Traumzauberbaum“ aufführte, war auch das Landesjugendwerk der AWO vertreten. Am BUGA-Eingang an der Lennéstraße boten sie großen und kleinen Besuchern spannende Mitmachexperimente an, die alle fünf Sinne ansprachen.

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