Nachhaltigkeit:

Warum wir als Wohlfahrtsverband das Thema theoretisch wie praktisch angehen

Liebe Leserinnen und Leser,

Thomas Diekamp, Referent für Klimaschutz beim AWO Bundesverband e.V. Thomas Diekamp, Referent für Klimaschutz beim AWO Bundesverband e.V.

Extremwetterereignisse wie Hitzesommer, Starkregen oder Stürme zeigen, dass uns die Auswirkungen der Klimakrise bereits jetzt treffen. Der globale Süden, deren Länder kaum zur Klimakrise beigetragen haben, leidet am stärksten unter den Auswirkungen. Schon allein dieser Fakt hat im Kontext von internationaler Solidarität große Bedeutung für uns als Wohlfahrtsverband, denn soziale Krisen sind schon jetzt sichtbar und werden sich verstärken und diese Krisen werden zu mehr Migration führen. Aber auch hierzulande leiden vulnerable Gruppen, wie ältere Menschen und Kinder, stärker unter den Folgen der Klimakrise.

Anhand der Klimakrise wird schnell klar, dass ökologische Probleme soziale Probleme nach sich ziehen. Schon früh hat sich die AWO deshalb in ihren Leitsätzen von 1998 dazu verpflichtet sowohl in sozialer und ökonomischer als auch ökologischer Verantwortung zu handeln. Bundeskonferenz- Beschlüsse von 2012 und 2016 zum Pariser Klima-Abkommen bekräftigten dies und nahmen die AWO-Gliederungen in die Pflicht.

Im Dezember 2019 wurde auf der Sonderkonferenz in Berlin das neue Grundsatzprogramm verabschiedet. Hier hat die Nachhaltigkeit ganz prominent Eingang gefunden, nämlich in der Beschreibung unseres Grundwertes „Gerechtigkeit“: „Gerechtigkeit erfordert, unsere Lebensweise für kommende Generationen und zum Wohl der Natur nachhaltig zu gestalten. Nachhaltigkeit bedeutet für uns, sich konsequent für die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen einzusetzen. Die ökologische und soziale Gestaltung einer Gesellschaft und Wirtschaft mit ihren Zielen, Lebensstilen und Handlungen muss weltweit eine lebenswerte Zukunft sichern.“ (AWO Grundsatzprogramm)

„Gerechtigkeit erfordert, unsere Lebensweise für kommende Generationen und zum Wohl der Natur nachhaltig zu gestalten.”

Um die Gliederungen zu unterstützen, Klimaschutz und Nachhaltigkeit umzusetzen, hat der Bundesverband unterschiedliche Angebote entwickelt und einen Arbeitskreis „Nachhaltigkeit“ mit Vertreter*innen aus Bezirks- und Landesverbänden gegründet. Zu den Unterstützungsangeboten zählt u.a. der CO2-Fußabdruck für Kindertagesstätten und Einrichtungen der stationären Pflege.

Um modellhaft zu erproben, wie Klimaschutz in stationären Einrichtungen systematisch und ganzheitlich gelingen kann, rief der AWO Bundesverband mit Unterstützung der Nationalen Klimaschutzinitiative vom Bundesumweltministerium das Projekt „Klimafreundlich pflegen“ ins Leben.

Zum Abschluss des Projekts veranstalteten wir eine Aktionswoche. Vom 17. bis 20. November fanden unterschiedliche Online-Veranstaltungen rund um klimafreundliche Pflege statt. Wer diesbezüglich auch weiterhin auf dem Laufenden bleiben möchte, kann uns gerne eine E-Mail an nachhaltigkeit@awo.org schreiben.

Ihr Thomas Diekamp