erster Linie die Kommunen. „Wir haben für alles, was Symptom von Armut ist, eine Antwort. Aber für das, was Ursache der Armut ist, gibt es weder Rezepte noch Geld.“

Gemessen am Bundes­durch­schnitt weist M-V nach Bremen die höchste Armuts­ge­fähr­ungs­quote in Deutsch­land auf. Dr. Wolfgang Weiß von der Universität Greifs­wald brachte es auf den Punkt: „Meck­len­burg-Vor­pommern ist arm an Menschen, aber reich an armen Menschen.“ Das mache deut­lich, wie nötig Kon­zepte gegen die Ur­sachen von Ar­mut sind. Dabei zeigen die wissen­schaft­lich­en Unter­such­ung­en, dass Ar­beits­lose und von Armut be­trof­fene Menschen ent­ge­gen land­läufiger Mein­ung keines­wegs passiv oder gar

die Kamera. „Vor 12 Jahren zum Bei­spiel haben die Leute darin eine Platt­form für sich gesehen. Heute ist es schwieriger, ent­weder sie haben da­mit ab­ge­schlossen oder sie schämen sich.“ Renate Klopsch hat sich da­ge­gen be­wus­st von Bernd Lasdin por­trätieren las­sen. Sie ist en­ga­giert und sitzt seit 12 Jahren für Die Linke im Neu­bran­den­bur­ger Stadt­par­lament und im Kreis­tag Meck­len­burg­ische Seen­platte. „Viele die ganz­tags ar­beiten, müssen heute auf­stock­en.“ Sie habe zu­letzt als Leiterin einer Be­gegnungs­stätte 6,92 Euro die Stunde ver­dient. Da mache es sie regel­recht wütend, wenn Men­schen mit kleinem Geld­beutel als „sozial schwach“ ab­ge­stempelt wer­den. Denn gerade diese Men­schen seien stark, da sie sonst im Alltag gar nicht bestehen könnten.

Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow bei der Ausstellungseröffnung

Oberbürgermeisterin
Angelika Gramkow

Wir haben für alles,
was Symptom von
Armut ist, eine Antwort.
Aber für das, was
Ursache der Armut ist,
gibt es weder Rezepte
noch Geld.

faul sind, betonen die Wissen­schaft­ler, denn „viele sind ehren­amt­lich enga­giert und ver­suchen die Zeit sinn­voll zu nutzen.“ Aber es gäbe auch eine sehr hohe Dunkel­ziffer von Haus­halten, die ihnen zu­steh­en­de So­ziall­eist­ungen nicht in An­spruch nehmen, hob Prof. Ulf Groth von der Hochschule Neu­brand­en­burg hervor. Sei es aus Un­kennt­nis oder weil diese Menschen sich schämen.

Auch Bernd Lasdin hat das als Foto­graf deutlich wahr­nehmen kön­nen. Seit Jahren be­treibt er foto­grafische So­zial­studien. Viele wollten sich zum Thema Armut nicht mehr äuß­ern, ge­schweige denn vor

Renate Klopsch bei der Ausstellungseröffnung

Renate Klopsch bei der Ausstellungseröffnung

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