Aktuelles im Mosaik
Jedes Kind in Armut ist eines zu viel!
Erklärte das Netzwerk gegen Kinderarmut in Mecklenburg-Vorpommern anlässlich der Kinder- und Jugendarmutskonferenz am 22. Oktober in Rostock.
Das Bündnis aus Sozialverbänden fordert von der Landesregierung die Erweiterung des Bildungs- und Teilhabepakets des Bundes, damit Kinder aus armen Familien mehr Chancen bekommen. Denn: Rund jedes vierte Kind ist in MV von Armut betroffen. Die Landesregierung soll sich nach dem Willen des überparteilichen Netzwerkes gegen Kinderarmut in Mecklenburg-
Vorpommern bei der Bundesregierung für die Förderung höherer Bildungsabschlüsse für alle Kinder einsetzen. „Wir möchten, dass so viele Kinder wie möglich auch aus Hartz-IV- oder Aufstocker-Familien Abitur machen, damit sie sich aus den sozial schwachen Verhältnissen herauslösen können”, sagte der Bundesvorsitzende der Deutschen Kinderhilfe und einer der Sprecher des Netzwerkes, Rainer Becker, am Rande der Fachkonferenz gegen Kinderarmut in Rostock. Für diesen Zweck müsse das sogenannte Bildungs- und Teilhabepaket erweitert werden.
Zum Netzwerk gegen Kinderarmut gehören unter anderem die Volkssolidarität, die Kinderhilfe, der Kinderschutzbund, der Landesjugendring und der AWO Landesverband.
Gesichter der Armut
Nach Schwerin, Stralsund, Waren und Grimmen zog die AWO Wanderausstellung „Gesichter der Armut“ nach Ribnitz-Damgarten. Der Neubrandenburger Fotografiker Bernd Lasdin fotografierte 30 arme Menschen in MV. Als „arm“ werden in unserem Bundesland Menschen bezeichnet, die weniger als 850 Euro im Monat zur Verfügung haben. „Das betrifft jeden Fünften im Land und wir wollen diesen Menschen mit dieser Ausstellung ein Gesicht geben“, so der AWO Landesvorsitzende Rudolf Borchert.
Freiheit mit sozialer Sicherheit
Volles Haus beim AWO Talk in Bargeshagen: Die Kulturscheune war bis auf den letzten Platz gefüllt. Was bedeuten die Grundwerte der AWO: Solidarität, Gleichheit, Gerechtigkeit, Toleranz und insbesondere Freiheit im Kontext der aktuellen Herausforderungen? Die Meisten von uns haben noch die friedliche Revolution 1989 in Erinnerung, wo Freiheit erkämpft wurde. Damals ging es um die politische und persönliche Freiheit. Freiheit bedeutet auch, frei zu sein von entwürdigenden Abhängigkeiten, von Not und Furcht. Freiheit bedeutet, die Möglichkeit zu haben, individuelle Fähigkeiten zu entfalten und an der Entwicklung eines demokratischen Gemeinwesens mitzuwirken. Markus Meckel hielt das Impulsreferat und diskutierte u. a. mit Stefanie Drese und weiteren Gästen.